Ein Tauchermesser ist ein essentieller Ausrüstungsgegenstand von Sporttauchern oder der Kampfschwimmer der Bundeswehr. Welches Messer mit Beinholster jeweils zum Einsatz kommt und worauf Sie hier achten müssen, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag. Weiterhin möchte ich Ihnen erklären, wie ein Tauchermesser nach dem deutschen Waffengesetz eingestuft wird, unter welchen Umständen Sie dieses legal führen dürfen und ob sich Titan oder Edelstahl besser als Klingenmaterial eignet.
Welches Tauchermesser nutzen Kampfschwimmer der Bundeswehr?
Wenn Sie ein Faible für Militärausrüstung haben und sich selbst das Tauchermesser der Bundeswehr kaufen möchten, das bei den Kampfschwimmern und den Minentauchern standardmäßig zum Einsatz kommt, dann wäre es gut zu wissen, welches das ist. Nun, das ist leider gar nicht so einfach herauszufinden.
Anders als zum Kampfmesser der Bundeswehr, dem KM 2000 von Eickhorn, gibt es zu den verwendeten Tauchmessern kaum Informationen. Meiner Kenntnis nach kommen bei den Kampfschwimmern Messer der Firma Poseidon zum Einsatz.
Ich vermute stark, dass es deren Titanmesser ist, auf Grund der antimagnetischen Eigenschaften und der extrem hohen Korrosionsbeständigkeit in Salzwasser. Das Messer wiegt mit seiner 12,5 cm langen Klinge gerade einmal 140 g.
Die Klinge verfügt über einen Wellenschliff auf der Rückseite und eine separaten Leinenschneider. Damit ist es wirklich jeder Aufgabe gewachsen und perfekt geeignet für den zivilen wie auch militärischen Dienst. Allerdings ist es, wie nicht anders zu erwarten, nicht ganz günstig. Falls Sie hierzu nähere Informationen haben, vielleicht sogar aus erster Hand, würde ich mich sehr über Ihre Nachricht freuen. Gerne lerne ich hier noch dazu.
Tauchermesser - Wofür benötigt man das überhaupt?
Ein Tauchermesser ist ein essentielles Werkzeug für den geneigten Sporttaucher. Aber natürlich nicht zur Vorbereitung der Brotzeit, sondern, um sich aus brenzligen Situationen unter Wasser zu befreien bzw. sich im Extremfall vor angreifenden Meeresbewohnern zu verteidigen. So dient es beispielsweise dazu, sich selbst oder andere Lebewesen aus Fischernetzen oder Angelschnüren frei zu schneiden.
Die Messer sind mit einer Scheide bzw. einem Beinholster ausgestattet, das am Bein oder Arm des Tauchers befestigt wird, so dass er das Messer leicht erreichen und aufbewahren kann, während er sich durchs Wasser bewegt. Viele Taucher befestigen es auch an der Außentasche des Jackets, was die Erreichbarkeit noch einmal etwas vereinfacht.
Die Klinge eines Tauchermessers besteht entweder aus rostfreiem Edelstahl oder Titan. Auf die jeweiligen Vor- oder Nachteile gehen wir im nachfolgendem Abschnitt noch im Detail ein.
Um Netze oder Angelschnüre bestmöglich durchtrennen zu können, weist die Klinge auf der Rückseite bei vielen Modellen einen Wellenschliff auf. Einige Modelle, wie das beliebte Orca von Cressi, verfügen hierfür eigens über eine zusätzliche geschliffene Ausbuchtung im Klingenrücken. Um das Tauchermesser im Wasser nicht zu verlieren, empfiehlt sich ein Fangriemen am Griff.
Sind Tauchermesser nach dem Waffengesetz legal?
Nun müssen wir uns natürlich auch noch einmal ansehen, ob Tauchermesser nach dem Waffengesetz in Deutschland überhaupt legal sind, bzw. frei geführt werden dürfen. Bevor wir das tun, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass ich kein Anwalt bin und die nachfolgenden Aussagen daher keine verbindliche Rechtsberatung darstellen. Selbstverständlich habe ich diese aber nach bestem Wissen und Gewissen für Sie recherchiert.
Nun, für Tauchermesser gelten die selben Regeln wie für alle anderen feststehenden Messer auch. Das heißt, Messer mit einer Klingenlänge von unter 12 cm, dürfen Sie ganz legal in der Öffentlichkeit führen. Längere Tauchermesser dürfen Sie nach dem Waffengesetz natürlich auch besitzen, nur offiziell nicht außerhalb Ihrer Wohnräume bzw. befriedeten Grundstück führen.
Es sei denn es dient einem allgemein anerkannten Zweck. Ob das Sporttauchen hierzu zählt, ist nur schwer mit Sicherheit zu beantworten. In meinen Augen sollte das in Ordnung sein. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, wählen Sie ein kürzeres Modell, z.B. das Cressi Lima.
Wenn die Klinge beidseitig geschliffen ist, dann gilt das Tauchermesser als Hieb- und Stichwaffe. Das Führen ist dann nicht erlaubt. Die selben Ausnahmen hinsichtlich des allgemein anerkannten Zwecks gelten hier zwar auch, jedoch befürchte ich, dass mögliche Diskussionen mit der Polizei etwas komplizierter sein könnten. Der Besitz an sich ist dabei aber natürlich ganz legal möglich. Hier verhält es sich also so wie bei Schwertern oder Hirschfängern. Für den Transport zum Gewässer sollten Sie das beidseitig geschliffene Messer mit Beinholster auch in ein verschlossenes Behältnis packen. Das gilt auch für Messer mit einer Klingenlänge von über 12 cm.
Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass die Regeln im Ausland durchaus abweichen können. Was in Deutschland erlaubt ist, muss es nicht zwingend auch im Ausland sein. Da das deutsche Waffengesetz aber eines der schärfsten der gesamten Welt ist, ist es meist kein Problem und im Ausland meist deutlich unproblematischer als in der Heimat. Eine Kontrolle vor Antritt der Reise ist aber dennoch stets angeraten!
Sollte ein Tauchermesser lieber aus Titan oder Edelstahl sein?
Die Klingen von Tauchermessern bestehen in aller Regel aus Titan oder Edelstahl. Doch worin liegt der genaue Unterschied und welchem Material ist hier Vorrang zu geben? Nun, schauen wir uns das doch einmal genauer an. Die Wahl des Materials eines Tauchermessers hängt wie so oft von mehreren Faktoren ab. Titan ist leichter und korrosionsbeständiger als Edelstahl. Hervorzuheben sind auch die antimagnetischen Eigenschaften von Titan.
Besonders für Minentaucher bzw. Kampfschwimmer von entscheidender Wichtigkeit. Allerdings sind Messer aus Titan, wie das SK T von Scubapro, auch meist ein ganzes Stück teurer. Rostfreier Stahl ist schwerer und nicht so korrosionsbeständig, aber auch günstiger. Ein Beispiel für ein Tauchmesser aus Edelstahl wäre das Orca von Cressi.
Letztendlich muss jeder Taucher selbst entscheiden, welches Material seinen Bedürfnissen am besten entspricht. Es soll aber gesagt sein, dass auch rostfreier Edelstahl im Salzwasser Korrosionserscheinungen zeigen wird. Tauchen Sie also vorwiegend im Meer, ist ein Messer mit Beinholster aus Titan in meinen Augen eine gute Investition.
Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihr Tauchermesser nach jedem Tauchgang gründlich mit Süßwasser spülen. Vergessen Sie auch das Beinholster bzw. die Scheide Ihres Messers nicht, damit sicher gestellt ist, dass sämtliches Salzwasser ausgespült wird und nicht dauerhaft in Kontakt mit dem Klingenmaterial steht. Lassen Sie es daher sicherheitshalber auch außerhalb der Scheide trocknen.
FAQ
Wofür wird ein Tauchermesser verwendet?
Ein Tauchermesser ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Sporttaucher unter Wasser. Es ist in der Regel auf beiden Seiten geschliffen, wobei eine Seite über einen Wellenschliff verfügt.
Es kann verwendet werden, um Fischernetze, Seile und andere Hinternisse bzw. Gefahren zu durchtrennen, auf die man unter Wasser stoßen kann.
Sollte ein Tauchermesser aus Titan oder Edelstahl gefertigt sein?
Die Wahl des Materials für die Klinge eines Tauchermessers hängt von mehreren Faktoren ab. Klingen aus rostfreiem Stahl sind günstiger als Titan, aber sie sind auch schwerer und weniger korrosionsbeständig.
Titan ist leichter und korrosionsbeständiger, aber es ist auch teurer. Gehen Sie häufig im Meer tauchen, kann ein Tauchermesser aus Titan eine lohnenswerte Investition sein.
Welches Tauchermesser wird von Kampfschwimmern der Bundeswehr verwendet?
Die von Kampfschwimmern der Streitkräfte verwendeten Tauchermesser sind in der Regel aus Titan gefertigt, da es besonders korrosionsbeständig und antimagnetisch ist.
Welches Messer genau bei den Kampfschwimmern der Bundeswehr zum Einsatz kommt, ist schwer zu sagen, da die Informationslage hierzu sehr dünn ist.
Meiner Kenntnis nach, kommt ein Titanmesser von Poseidon zum Einsatz.
Sind Tauchermesser nach dem Waffengesetz legal?
Ja, Tauchermesser dürfen Sie nach dem dt. Waffengesetz legal besitzen und unter 12 cm auch frei führen.
Über 12 cm Klingenlänge und wenn diese beidseitig geschliffen sind, gelten diese als Hieb- und Stichwaffe.
Dann ist das Führen nur zu einem allgemein anerkannten Zweck erlaubt. Hierzu sollte das Sporttauchen aber zählen.