Eine moderne Sportarmbrust hat mit den aus Mittelalterfilmen bekannten Varianten nicht mehr viel zu tun. Angefangen mit den Pfeilen und dem Funktionsprinzip. Denn auch hier gibt es große Unterschiede. Man unterscheidet hier allgemein zwischen der Recurvearmbrust und einer Compoundarmbrust. Worin hier die Unterschiede liegen und worauf man achten muss, wenn man sich eine Armbrust kaufen möchte, möchte ich Ihnen nachfolgend ausführlich schildern. Was sagt das Waffengesetz zum Kauf und zur Benutzung einer Armbrust, braucht es hierfür eine Waffenbesitzkarte und gibt es auch solche mit integriertem Magazin?
Armbrust Waffengesetz - Darf man diese legal kaufen?
Gleich zu Beginn möchte ich darauf zu sprechen kommen, ob Sie für den Kauf und den Besitz einer Armbrust nach dem aktuell gültigen Waffengesetz einen Waffenschein oder eine Waffenbesitzkarte benötigen, oder ob dies ganz legal möglich ist. In meinen die wohl alles entscheidende Frage.
Keine Sorge, rechtlich gesehen gehört eine Sportarmbrust zu den freien. erlaubnsifreien Waffen, sie kann also ohne WBK legal gekauft und besessen werden. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Sie das 18. Lebensjahr vollendet haben. Dies wird in aller Regel durch die Überprüfung Ihres Ausweises geprüft. Nehmen Sie diesen daher unbedingt zum Kauf mit. Möchten Sie online eine Armbrust legal kaufen, müssen Sie hier meist eine Ausweiskopie an die Webseite zum Altersnachweis senden. Dies geschieht normalerweise durch Hochladen des Scans oder per Email.
Ihre Sportarmbrust müssen Sie verschlossen, um einen Zugriff durch Unbefugte zu vermeiden, lagern. Ein abschließbarer Kleiderschrank oder eine mit Schloss gesichertes Futteral genügt völlig. Die Pfeile müssen Sie nicht separat aufbewahren, da es sich hierbei nach dem Waffengesetz nicht um Munition handelt.
Gegen Schießübungen auf dem eigenen Grundstück sollte nichts sprechen, solange stets sichergestellt ist, dass Pfeile das Grundstück nicht verlassen können. Da die Jagd mit einer Armbrust in Deutschland verboten ist, sollten Sie diese aber nicht unbedingt im eigenen Wald einsetzen, da Sie so durchaus der Wilderei schuldig gemacht werden könnten. Weitere Details zum korrekten Transport und zur Aufbewahrung Ihrer Armbrust erfahren Sie im verlinkten Beitrag. Die Begrenzung der Geschossenergie auf 7,5 Joule, wie bei Luftdruckwaffen gilt bei Armbrüsten übrigens nicht. Diese können deutlich stärker sein.
Benötigen Sie zum Führen Ihrer Armbrust einen Waffenschein?
Hin und wieder erreicht mich die Frage, ob Sie einen kleinen Waffenschein benötigen, um eine Armbrust außerhalb Ihrea Grundstücks legal führen zu können, wie bei Schreckschusswaffen. Nein, den benötigen Sie hier tatsächlich nicht. Denn auch wenn Sie es vielleicht nicht denken mögen, können Sie diese freien Waffen tatsächlich legal führen. Sportarmbrüste werden explizit im Anhang 2 des Waffengesetzes unter dem Punkt des freien Führens genannt. Bei öffentlichen Veranstaltungen oder in Waffenverbotszonen gilt dies aber natürlich nicht. Durch die Fußgängerzone würde ich persönlich damit aber auch nicht laufen.
Verstehen Sie dies aber bitte nicht als verbindliche Rechtsberatung. Lesen Sie vor dem Kauf einer Armbrust bitte unbedingt noch einmal im aktuell gültigen Waffengesetz nach. Dieses wird regelmäßig überarbeitet und kann zum Zeitpunkt in dem Sie diesen Beitrag lesen schon wieder ganz anders sein.
Wie funktioniert eine Sportarmbrust?
Eine Armbrust kennt vermutlich jeder seit den Kindheitstagen; sei es vom Jahrmarkt oder aus Mittelalterfilmen. Doch mit den ursprünglichen Modellen hat eine moderne Sportarmbrüsten nur noch das grobe Funktionsprinzip gemein, denn selbst der Aufbau weicht mittlerweile stark ab. Doch wie funktionieren diese denn nun eigentlich genau?
Einfach gesagt besteht eine Sportarmbrust aus einem Wurfarm, an dessen Enden eine Sehne befestigt ist. Bis dahin ähnelt das einem Sportbogen doch sehr. Doch die Wurfarme sind deutlich steifer und kürzer. Hier ist der Bogen horizontal auf dem Schaft des Sportgeräts montiert. Im Schaft ist anders als beim Bogen eine Haltevorrichtung für die Sehne im gespannten Zustand montiert. Das hat zur Folge, dass der Schütze ohne Kraftanstrengung längere Zeit das Ziel fixieren kann, bevor er den Schuss über den Abzug löst. Wie auch bei den kompakten Handarmbrüsten.
Anders als früher, als die Wurfarme meist aus Stahl und der Schaft aus Holz gefertigt wurden, kommen heutzutage moderne Werkstoffe zum Einsatz, die zum einen die Performance weiter steigern und zum anderen das Gewicht vermindern. So bestehen die Wurfarme heute meist aus faserverstärktem Kunststoff und der Schaft aus Aluminium oder ebenfalls aus Kunststoff.
Wie erwähnt handelt es sich hierbei um ein wahnsinnig potentes Schussgerät. Durch die Konstruktion und die steifen Wurfarme sind enorm hohe Geschossgeschwindigkeiten und damit Reichweiten möglich. Es sind Modelle mit teils weit über 200 lbs Zuggewicht und Pfeilgeschwindigkeiten von über 400 km/h erhältlich. Ein Holzpfeil wäre diesen Belastungen nicht gewachsen. Hier kommen mittlerweile ebenfalls Hochleistungswerkstoffe wie carbonfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Armbrustbolzen kommen nun wieder längere Pfeile zum Einsatz, wie auch auf nebenstehenden Bild zu sehen ist. Diese sind in aller Regel zwischen 16 und 20 ' lang.
Beim Auslösen des Schusses übertragen die Wurfarme die gespeicherte Energie auf den Pfeil. Wie ich Ihnen im nächsten Kapitel zeigen möchte, unterscheiden sich die beiden Typen unter anderem darin, wie der Pfeil beschleunigt wird. Wie Sie sehen, handelt es sich hierbei um äußert potente freie Waffen und Sportgeräte. Ob eine Armbrust daher nach dem Waffengesetz legal ist und ob Sie gar einen Waffenschein benötigen, möchte ich Ihnen im letzten Abschnitt zeigen.
Die beiden Funktionsprinzipien
Wie angedeutet gibt es zwei verschiedene Funktionsprinzipien, die sich doch teils stark voneinander unterscheiden. Man unterscheidet hier zwischen der Recurve- und der Compoundarmbrust. Nachfolgend möchte ich Ihnen die wichtigsten Unterschiede darlegen und erläutern worauf es hier zu achten gilt.
Recurvearmbrust
Bei einer Recurvearmbrust handelt es sich um einen eher klassischen Aufbau. Diese heißt so, aufgrund der gebogenen Form der Wurfarme, die im entspannten Zustand vom Schützen weg zeigen. Im nicht gespannten Zustand befinden sich die Arme bereits unter einer gewissen Vorspannung. Durch das Spannen werden die Wurfarme weiter gebogen und speichern so die maximale Energie. Anders als bei einer Compoundarmbrust wirkt hier beim Lösen des Schusses demnach die größte Kraft auf den Pfeil. Mit zunehmender Entspannung der Sehne wird die wirkende Kraft logischerweise immer kleiner, bis zum Erreichen der Endposition. Dieses Prinzip der Kraftübertragung ist weniger effizient, da so Energie zum Überwinden der Trägheit des Geschosses verloren geht. Die entstehenden Vibrationen vermindern die Präzision leicht.
Die Zuggewichte einer Recurvearmbrust reichen bei weniger starken Modellen von 150 lbs bis hin zu über 250 lbs. Die hohen Zuggewichte werden hier durch steifere und größere Wurfarme realisiert. Demnach sind stärkere Modelle auch in aller Regel größer und schwerer als eine vergleichbare Compoundarmbrust. Warum diese bei kleinerer Bauweise größere Zuggewichte realisieren kann, können Sie im nächsten Abschnitt nachlesen.
Durch den simplen Aufbau aus einem vorne montierten Bogen und einer Sehne, ist der Pflege und Wartungsaufwand deutlich geringer als bei den Compoundmodellen, die über ein komplexen CAM-System verfügen.
Auf Grund der guten Preis-/Leistung, der guten Performance und der einfachen Wartung eignet sich eine Recurvearmbrust in meinen Augen bestens für Anfänger. Ein Modell, das in meinen Augen gut geeignet ist und an dem Sie lange Freude haben werden, ist die Armex Jaguar*. Mit Ihren 175 lbs verfügt sie über große Durchschlagskraft auf große Distanzen. Zudem kommt Sie mit allem was Sie zum Schießen benötigen, sogar ein Leuchtpunktvisier ist enthalten. Ein Blick lohnt sich definitiv.
Compoundarmbrust
Optisch ähnelt die Compoundarmbrust den klassischeren Modellen zwar doch relativ stark, das Funktionsprinzip unterscheidet sich davon allerdings doch deutlich. Das Erkennungsmerkmal dieser Modelle sind die Umlenkrollen (Camwheels, kurz CAMs) an den Enden der Wurfarme, wie man es auch von Compoundbögen kennt.
Durch die Beschaffenheit der Rollen wird das Schussverhalten maßgeblich beeinflusst. Durch diese kann eine Sportarmbrust bei gleichem Zuggewicht deutlich kompakter gebaut werden. Das Gewicht kann so auf 3-7 kg reduziert werden. Durch die Umlenkrollen erfolgt die Beschleunigung effizienter als bei einer Recurvearmbrust, denn die Beschleunigung erfolgt hier zu Beginn sanfter und erhöht sich bis zum Verlassen des Pfeils stetig. Er wird demnach erst langsam angeschoben. So bleiben die besagten Eigenvibrationen aus.
Durch das Funktionsprinzip ist der Sehnenverschleiß vergleichsweise gering. Die Sehne liegt zudem deutlich leichter im Schloss. Muss diese aber dennoch einmal gewechselt werden, benötigen Sie zwingend eine Bogenpresse. Der Wechsel ist demnach nicht so leicht wie bei einer Recurvearmbrust.
Auf Grund des meist höheren Preises und der schwierigeren Wartung ist eine Compoundarmbrust in meinen Augen eher für erfahrenere Schützen geeignet. Ein preiswertes und zuverlässiges Einstiegsmodell könnte beispielsweise die preiswerte Stalker mit 185 lbs Zuggewicht* sein.
Armbrust mit Magazin - Die Cobra Adder von EK Archery
Vielleicht haben Sie sich es schon einmal gedacht, dass eine Armbrust mit Magazin doch eine unglaublich coole Idee wäre. Und recht haben Sie, das wäre eine wirklich feine und spaßige Sache, die extreme Geschossenergie einer Sportarmbrust mit einer enorm hohen möglichen Kadenz zu kombinieren. Das dachte sich auch EK Archery mit Ihrer unglaublich innovativen Cobra Adder*.
Trotzt des Magazins verfügt die Armbrust über ein dennoch beachtliches Zuggewicht von 130 lbs. Wie Sie sehen liegt hier die Fokus klar auf der Schussgeschwindigkeit und weniger auf der Geschossenergie selbst. Wäre es deutlich höher wäre diese nicht mehr so funktional, wie sie es nun ist. Durch den integriertem Unterhebel lässt Sie sich daher extrem leicht und schnell spannen. Das Magazin fasst fünf der 7,5 Zoll Pfeile. Und das beste ist, dass im Lieferumfang das abgebildete Rotpunktvisier gleich mit enthalten ist. Die Zielerfassung ist damit ein echtes Kinderspiel und der Spaß ist garantiert!
Compound- oder Recurvearmbrust - Welche ist besser?
Wenn Sie sich eine Armbrust kaufen möchten, kann es vor allem zu Beginn oft schwer sein sich im Dschungel aus technischen Daten, Typen, Herstellern und Modellen zurecht zu finden. Hier möchte ich Ihnen nachfolgend ein paar Tipps und meine persönlichen Meinung mit auf den Weg geben. Ich hoffe ich kann Ihnen so bei der Auswahl hilfreich zur Seite stehen.
Zunächst müssen wir uns kurz mit der Grundsatzfrage beschäftigen, ob man sich eine Recurve- oder eine Compoundarmbrust kaufen sollte. Hier gibt es in meinen Augen weder ein Richtig noch ein Falsch, denn beide haben ihre Daseinsberechtigung und spezifische Vor- und Nachteile, die ich im vorangegangenen Abschnitt schon weitestgehend beleuchtet habe. Daher können Sie ruhigen Gewissens nach persönlichem Geschmack auswählen.
Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich einem Anfänger zu einer Recurvearmbrust raten. Zwar ist diese etwas schwerer und größer als vergleichbare Compoundmodelle, dafür sind diese leichter zu warten, haben einen simpleren Aufbau und der Sehnenwechsel kann ohne Bogenpresse selbst durchgeführt werden.
Lassen Sie sich zudem nicht allein vom Zuggewicht blenden. Entscheidend ist die realisierte Leistung und die ist nur zum Teil vom Zuggewicht abhängig. Weitere Faktoren, die in diesem Zusammenhang beachtet werden müssen sind unter anderem die Auszugslänge, also der Beschleunigungsweg des Pfeils, und die Beschaffenheit des Pfeils selbst, sprich Gewicht, Material oder die Länge. Mit 175 lbs sind Sie in meinen Augen besonders zu Beginn Ihrer Schützenkarriere gut beraten. Auch hiermit sind extreme Pfeilgeschwindigkeiten möglich.
Auch wenn es keiner zugeben möchte, wird eine Armbust oft auch aus optischen Gründen ausgewählt. Achten Sie also auch darauf, dass Sie Ihnen gefällt und Sie die richtige Größe für Sie hat. Hier müssen Sie diese aber einfach einmal testen.
Unter Berücksichtigung aller aufgeführten Punkte, halte ich daher die Armex Jaguar* für die optimale Anfängerarmbrust, die selbst erfahrenen Schützen zufrieden stellen sollte. Mit einem Zuggewicht von 175 lbs ist sie ausreichend leistungsstark dimensioniert. Besonders positiv hervorzuheben ist das hervorragende Preis-/Leistungsverhältnis, denn im Lieferumfang sind 4 Alupfeile + Köcher, ein Schultergurt und ein praktisches Leuchtpunktvisier enthalten. Somit ist alles dabei was Sie brauchen um sofort loslegen zu können. Ich bin mir sicher, dass Sie mit diesem Modell nicht enttäuscht sein werden!
Wo kann man legal eine Armbrust kaufen?
Natürlich stellt sich schließlich auch noch die Frage wo man überhaupt eine Armbrust kaufen kann, denn natürlich gibt es die eher selten im örtlichen Supermarkt. Wie bei den meisten freien Waffen, gibt es hier in aller Regel zwei Optionen. Zum einen kann man diese in einem Fachgeschäft in der Nähe kaufen. Oft führen Sport- und Jagdausstatter auch einige Armbrüste im Sortiment. Dies hat den Charme, dass man das Modell der Wahl vor dem Kauf einmal in die Hände nehmen kann, um zu sehen ob es von der Länge und vom Handling geeignet ist.
Die andere Option ist der Kauf im Internet. Hier hat man natürlich eine deutlich größere Auswahl und meist auch die besseren Preise. In der heutigen Zeit ist auch hier der Umtausch ohne Komplikationen ohne Weiteres möglich. Ein umfangreiches Angebot an Armbrüsten und Zubehör finden Sie zum Beispiel auf unserer Partnerseite Demmer-Shop.de*. Einem der bekanntesten Anbietern von freien Waffen, Outdoor- und Militärausrüstung. Neben guten Preisen erfreuen Sie sich zudem an kulanten und kostenfreien Rücksendungsbedingungen. Folgen Sie unten stehenden Link, gelangen Sie zum aktuellen Angebot.
Spannen der Sehne
Besonders bei einer sehr leistungsstarken Sportarmbrust kann das Spannen der Sehne eine sehr anstrengende Angelegenheit sein. Ohne Spannhilfe ist das Spannen daher nur für kräftigere Personen möglich. Doch auch in diesem Fall ist es für die Finger nicht unbedingt angenehm. Doch keine Angst, es gibt auf dem Markt eine große Anzahl an gut geeigneten Spannhilfen.
Die verbreitetste Spannhilfe (links: Modell von BSW) besteht aus einer Schnur, zwei Haken und zwei Griffen, wie links dargestellt ist. Die Schnur wird um den Schaft der Armbrust und die Sehne links und rechts in die zwei Haken gelegt. Für die Spannhilfe ist bei den meisten Armbrüsten sogar eine Führungsmulde eingearbeitet. Zieht man nun an den beiden Griffen, spannt sich die Sehne. Durch die Schnur ist dies im Stehen möglich, was den Rücken natürlich sehr schont. Um die Armbrust sicher am Boden zu halten, wird der Fuß in den Spannbügel gestellt.
Manche höherpreisigen Armbrüste werden über ein integriertes Kurbelsystem gespannt. Der benötigte Kraftaufwand ist hierfür wirklich minimal. Die besagte Kurbel ist hier fest am Schaft montiert und muss so nicht nach jedem Schuss extra angebracht werden.
Das Spannen erfolgt auch hier durch eine Schnur. Diese wird durch die Kurbel gezogen. Die Sehne liegt in zwei Haken. In manchen Fällen kann dieses Kurbelsystem aber auch nachgerüstet werden. Die Sportarmbrust muss dafür aber auch geeignet sein. Nicht an allen Modellen gibt es entsprechende Aufnahmen für den Nachrüstsatz.
Notwendige Wartungen
Bezüglich der Wartung unterscheiden sich die beiden Typen natürlich auch. Doch es gibt auch Pflegemaßnahmen, die für jede Armbrust sinnvoll und notwendig sind. Hierzu zählt auf jeden Fall das "Schmieren" der Sehne mit einem geeigneten Sehnenwachs. Durch die hohen Zuggewichte moderner Modelle sind die Sehnen großer Belastung ausgesetzt. Um den daraus resultierenden Verschleiß zu reduzieren, empfiehlt es sich diese regelmäßig zu schmieren. So hält diese deutlich länger, bevor sie ersetzt werden muss. Auch die Schiene der Armbrust, auf der die Sehne schleift, sollte regelmäßig geschmiert werden, um die Reibung und damit die Belastung so gering wie möglich zu halten. Hierfür gibt es spezielle Schmiermittel. Ich wiederhole den Auftrag in aller Regel nach 50 - 75 Schüssen. Je nach Schmiermittel bzw. Wachs kann es aber schon früher nötig sein. Ihre Sportarmbrust und Ihr Geldbeutel wird es Ihnen auf Dauer auf jeden Fall danken.
Persönlich würde ich dem Abzugsmechanismus und der Pfeilarretierung, also allen mechanischen Teilen in regelmäßigen Abständen einen Tropfen Feinmechaniköl vergönnen. So gehe ich sicher, dass stets alles bestmöglich funktioniert und nichts durch möglichen Abrieb blockiert.
Ist es nötig die Sehne zu wechseln, hat man es mit einer Revurvearmbrust doch deutlich einfacher. Denn bei einer Compoundarmbrust, benötigt man in meinen Augen auf jeden Fall eine Bogenpresse, um ein sauberes Resultat zu erzielen. Denn durch diese kann man die Wurfarme zusammendrücken und so die Spannung von der Sehne nehmen. So kann man dann leicht die neue Sehne durch das CAM-System fädeln.
Wer das Geld für eine Bogenpresse nicht ausgeben möchte, der hat zudem in aller Regel die Möglichkeit die Sehne gegen ein kleines Endgeld beim Fachhändler tauschen zu lassen. Der Vorteil einer Recurvearmbrust besteht darin, dass die Sehne mit einer Spannhilfe relativ leicht selbst zu wechseln ist. Beachten Sie aber auf jeden Fall die Wartungs- und Pflegehinweise des jeweiligen Herstellers, um die Garantieansprüche nicht zu gefährden. In aller Regel sollten diese aber kaum hiervon abweichen.
Welche Pfeile für Ihre Sportarmbrust?
Wie auch bei Bögen, sind Holzpfeile bei höheren Zuggewichten nicht mehr zu empfehlen. In aller Regel kommen hier Pfeile aus Aluminium oder carbonfaserverstärktem Kunststoff. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass Carbonpfeile besonders für Anfänger geeignet sind, da Aluminiumpfeile weniger steif sind und sich demnach leichter verbiegen. Schießt man daneben und trifft auf einen harten Untergrund verbiegt sich der Aluminiumschaft fast immer. Carbon verbiegt sich durch die hohe Eigensteifigkeit gar nicht, sondern bricht im Extremfall, aber bei viel höheren Auftreffenergien.
Diese gibt es in den unterschiedlichsten Preisklassen. Für Anfänger denke ich aber, dass ruhigen Gewissens zu preiswerten Modellen gegriffen werden kann. Beachten Sie allerdings, dass das Mindestpfeilgewicht des Pfeils, das der Hersteller der Armbrust vorgibt nicht unterschritten werden darf. Andernfalls schädigen Sie die Wurfarme der Sportarmbrust nachhaltig!
Die Länge der Pfeile sollte meiner Meinung nach zwischen 16' und 20' gewählt werden, wenn vom Hersteller nicht anders angegeben. Wie Sie an der Länge schon sehen, kann heutzutage eigentlich nicht mehr wirklich von Bolzen die Rede sein. Prinzipiell lässt sich aber sagen, dass mit zunehmender Pfeillänge die Präzision zunimmt, der Pfeil aber langsamer fliegt und sich abhängig vom Material leichter verbiegt.
Wie auch im Bogensport gibt es auch bei Armbrustpfeilen unterschiedliche Spitzen. Als Anfänger würde ich hierauf aber weniger Augenmerk legen. Der Unterschied ist hier meiner Meinung nach nicht so gravierend, als dass er zu Beginn nennenswerten Einfluss auf Ihr Schussbild hat. Auch Jagdspitzen sind hier erhältlich. Auch wenn die Jagd hiermit natürlich verboten ist, können diese Spitzen eine nette Abwechslung in Ihrem Schießtraining darstellen.
Geeignete Armbrustziele
Durch die hohen Zuggewichte von teils über 200 lbs werden gewaltige Pfeilgeschwindigkeiten erreicht, die auch wieder gebremst werden müssen. Das Abbremsen und Stoppen des Pfeiles muss dabei stehts sicher von statten gehen, ohne Querschläger, Durchschläge oder eine Beschädigung des Pfeils durch zu harte Oberflächen zu riskieren. Um sicher zu gehen, würde ich bei einer Sportarmbrust eher von selbstgebauten Zielen abraten, da hier doch stets ein Restrisiko bleibt.
Ich würde Ihnen daher empfehlen, ein professionelles Ziel eines namhaften Herstellers zu kaufen. Auch wenn diese nicht ganz günstig sind, werden Sie daran viele Jahre Freude haben. Zudem gehen Sie sicher, dass niemand aus Versehen zu Schaden kommt und Ihre Pfeile lange durchhalten. Denn Armbrustpfeile gehen auch schnell ins Geld.
Hier halte ich besonders das links abgebildete Bull Target von Est-Bogensport für gut geeignet. Dieses besteht aus etlichen Schichten Schaum, der sich von selbst wieder verschließt. Dadurch und durch die Bauweise selbst, lassen sich Armbrustpfeile sehr leicht wieder entfernen und eine enorme Langlebigkeit dieser und des Ziels ist begünstigt. Zuggewichte von bis zu 260 lbs sind hier laut Hersteller kein Problem. Mit einer Zielfläche von 60 x 60 cm ist es zudem auch für Anfänger gut geeignet.
Achten Sie bei der Auswahl eines Ziels unbedingt darauf, dass es zum Stoppen Ihrer Armbrust geeignet ist. Meist ist hier in der Artikelbeschreibung ein maximales Zuggewicht angegeben. Besonders wenn Sie gerade erst mit dem Sport beginnen und noch nicht allzu sicher im Umgang mit Ihrer Armbrust sind, sollten Sie sich kein zu kleines Ziel kaufen. 50 x 50 cm halte ich hier für eine gute Mindestgröße. Später kann man natürlich auch zu kleineren Scheiben greifen. Achten Sie aber in jedem Fall darauf, dass auch bei einem Fehlschuss niemand hinter dem Ziel getroffen werden kann! Auch die Zielscheiben der Firma STRONGHOLD aus hochwertigem SKV-Material erfüllen die Anforderungen bestens. Diese sind zudem meist etwas preiswerter.
FAQ
Welche Sportarmbrust eignet sich für Anfänger?
In meinen Augen eignet sich für Anfänger besonders eine Recurve-Armbrust.
Diese sind einfacher aufgebaut und sind leichter zu warten. Darüberhinaus geht ein Sehnenwechsel leichter von statten.
Der preisliche Einstiegspunkt liegt ebenfalls tendenziell niedriger.
Darf eine Armbrust legal gekauft werden?
Ja, bei einer Armbrust handelt es sich um eine freie Waffe.
Diese dürfen ab 18 Jahre frei gekauft und besessen werden. Ein maximales Zuggewicht gibt es aktuell nicht.
Wie kann man eine Sportarmbrust spannen?
Da das Spannen mit den blossen Händen sehr schmerzhaft und schwierig zu bewerkstelligen ist, gibt es Abhilfen.
Das Spannen erfolgt am besten durch eine Spannhilfe. Welche Arten es hier gibt, finden Sie oben im Beitrag im Detail.
Darf ich mit meiner Sportarmbrust auf dem eigenen Grundstück üben?
Dagegen ist nichts einzuwenden. Sie müssen allerdings sicherstellen, dass kein Pfeil das Grundstück verlassen kann und Niemand dabei zu schaden kommt.
Wie die Ziele für Ihre Armbrust beschaffen sein müssen, erfahren Sie im Beitrag.
Gibt es eine Armbrust mit Magazin?
Ja, es gibt eine Armbrust mit Magazin mit der eine extrem schnelle Schussfolge möglich ist.
Um welches Modell es sich hier handelt erfahren Sie im Beitrag.
Brauche ich einen Waffenschein um eine Armbrust zu führen?
Nein, Sie benötigen keinen Waffenschein, um eine Armbrust zu führen.
Eine Armbrust darf nach dem Waffengesetz außerhalb Ihres Grundstücks ganz legal geführt werden.