Bogenschießen ist ein Hobby für Jung und Alt und fasziniert die Menschheit seit tausenden Jahren. Kaum ein Sport ist so ursprünglich und magisch. Ein moderner Sportbogen hat allerdings nicht mehr viel mit einem traditionellen englischen Langbogen zu tun. Heutzutage wird bei Wettkämpfen in aller Regel ein Recurvebogen oder ein Compoundbogen verwendet. Erfahren Sie worauf Sie achten müssen, wenn Sie sich einen Bogen kaufen möchten, welches Zubehör Sie hierfür benötigen, wie die Zielscheibe beschaffen sein sollte und welchen Typ Sie sich näher ansehen sollten. Gibt es eigentlich Bögen mit Magazin? Auch das schauen wir uns im Detail an.
Wie funktioniert ein Sportbogen?
Jeder kennt Bögen zwar aus Filmen, die im Mittelalter bzw. der Antike spielen oder vom örtlichen Jahrmarkt, doch wie funktionieren diese eigentlich und wie sind sie aufgebaut? Macht man es sich einfach, dann könnte man sagen, dass diese aus einem elastischen und länglichen Grundkörper bestehen, an dessen Ende eine Bogensehne befestigt ist, an die der zu beschleunigte Pfeil gelegt wird. Ursprünglich wurden Bögen aus Holz oder Horn gefertigt und die Sehne war tatsächlich eine Tiersehne. Heutzutage kommen verstärkt Hochleistungswerkstoffe wie glas- oder kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz.
Möchte man einen Sportbogen allerdings genau beschreiben, dann besteht dieser aus fünf Teilen. Das zentrale starre Mittelstück stellt den Griff des Bogens dar. An diesem befinden sich zwei flexible Wurfarme, die für die Beschleunigung des Pfeils sorgen. An den beiden Enden des Sportgeräts befinden sich Tips zur Aufnahme der Bogensehne. Bereits im nichtausgezogenen Zustand, speichern die Wurfarme Energie, denn zum Aufziehen der Sehne werden diese vorgespannt. Zieht man nun die Sehne nach hinten, nehmen die Arme weitere Energie auf. Diese sorgt für die Beschleunigung des Pfeils beim Lösen des Schusses. Bei "einfacheren" Bögen nimmt die Energie mit zunehmender Auszugslänge zu. Bei einem Compoundbogen ist dies etwas anders, wie ich weiter unten vertiefen möchte.
Ein Sportbogen darf zudem nie ohne Pfeil geschossen werden, man spricht von einem Leerschuss. Denn die in den Wurfarmen gespeicherte Energie kann sonst nicht an das Geschoss übertragen werden. Das Material selbst müsste beim Schuss die gesamte gespeicherte Energie aufnehmen, was im Extremfall zur Zerstörung des Bogens führen kann; zudem besteht akute Verletzungsgefahr. Im nachfolgenden Video sehen Sie unterschiedliche Bogenarten beim Schuss. Wie Sie sehen, gibt es zwischen den einzelnen Typen doch teils erhebliche Unterschiede. Auf diese möchte ich nachfolgenden näher eingehen. Das Video betont die Schönheit und die Magie des Bogenschießen ohne Zweifel. Ein tolles Hobby, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten!
Bogentypen
Wenn Sie sich einen Bogen kaufen möchten, werden Sie schnell feststellen, dass es bei Sportbögen unterschiedlichste Modelle gibt, die sich bereits im Funktionsprinzip und Ihrem Aufbau teils stark unterscheiden. Grundlegend unterscheidet man hier den ursprünglichen Jagdbogen, den Recurvebogen und den leistungsstarken Compoundbogen.
Den legendären Langbogen kaufen
Ein englischer Langbogen ist die wohl ursprünglichste Form der modernen Sportbögen. Daher sind diese oft besonders auch bei eher traditionelleren Schützen oder bei Mittelalterdarstellern beliebt. Diese erscheinen simpel und doch sehr elegant. Anders als ein mittelalterlicher Langbogen sind die modernen Vertreter in aller Regel aus laminierten Holzstreifen gefertigt. Oft wird auch mit ein- oder aufgelegten glas- und kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen gearbeitet.
Anders als bei einem Recurvebogen sind die Wurfarme nicht nach vorne gebogen sondern formen zusammen mit der Bogensehne (meist Dacron) den Buchstaben D. Des weiteren ist dieser Typ in aller Regel deutlich länger und kann meist nicht auseinander gebaut werden. Er ist damit deutlich sperriger als die beiden anderen Bogenarten, was die Agilität, auch beim Laufen unter Umständen doch teils erheblich einschränkt.
Da diese meist auch einfacher in der Herstellung sind und es anders als beim Compoundbogen keine beweglichen Teile gibt, ist ein Langbogen ein kostengünstiger Einstieg in die Welt des Bogenschießen. In Sachen Schussenergie und Präzision stehen diese moderneren Varianten in geübten Händen in nichts nach. Nicht umsonst wurde ein englischer Langbogen mit einem Zuggewicht von teils über 120 lbs weltweit gefürchtet.
Heute gibt es den Langbogen natürlich mit den unterschiedlichsten Zuggewichten. Für das Kontrollieren von 120 lbs ist jahrelanges Training erforderlich. Welches Zuggewicht für wen sinnvoll ist, finden Sie weiter unten im Beitrag.
In meinen Augen machen Sie auch als Anfänger mit einem Langbogen keinen Fehler. Durch die robuste Bauweise und den traditionellen Charakter dieser Bögen sind diese ein zuverlässiges und spaßiges Sportgerät. Wie auch beim Recurvebogen sollten Sie hier auf die richtige Größe und Auszugslänge achten und lieber ein etwas leichteres Zuggewicht wählen.
Den modernen Compoundbogen kaufen
Bei einem Compoundbogen handelt es sich um den modernsten Vertreter dieser Sportgeräte. Anders als bei den beiden bisher vorgestellten Typen befinden sich bei diesem an den Enden der beiden Wurfarme exzentrisch aufgehängte drehbare Räder. Hierbei spricht man von den sogenannten Camwheels. Diese weisen unterschiedliche Durchmesser auf und um diese ist die Sehne gerollt. Hier macht man sich das Hebelgesetz wie bei einem Flaschenzug zu Nutze. Die sich nach außen drehenden Cams wirken wie ein Hebel. Das selbe Prinzip wie bei Compound-Armbrüsten.
Wird die Sehne nach hinten bewegt, vergrößert sich der Hebel. Hierdurch erfolgt die Krafteinleitung in den Pfeil deutlich effektiver als bei den anderen Bogentypen und nicht linear. Die Pfeilgeschwindigkeiten sind somit meist schneller als bei anderen vergleichbaren herkömmlichen Bögen.
Die Beschleunigung des Pfeils erfolgt zuerst langsam und wird zunehmend stärker. Dies schont zudem die Carbonpfeile und Vibrationen des Pfeils werden vermindert. Damit geht ein weiterer Vorteil einher. Beim Spannen der Sehne ist zunächst eine größere Kraft nötig als am Ende des Ziehens. Am hinteren Todpunkt im Anker müssen Sie somit nur noch einen Bruchteil des Nennzuggewichts des Bogens halten.
Die zahlreichen Vorteile
Ein riesiger Vorteil von einem Compoundbogen ist die Tatsache, dass das Zuggewicht leicht mechanisch verändert werden kann. So eignen sie sich besonders für Anfänger, da so mit ansteigender Kraft und Übung nicht regelmäßig ein neuer stärkerer Bogen bzw. Wurfarme gekauft werden müssen, um diesen an das eigene Leistungsniveau anzupassen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das oben beschriebene Flaschenzugsystem nur ein Bruchteil des Nennzuggewichts im vollen Auszug gehalten werden muss. So haben besonders Anfänger die Gelegenheit auf Ihre Technik zu achten, ohne dass diese unter der Anstrengung leidet. Zudem kann der Bogen lange bei vollem Auszug gehalten werden und das Zielen per Visier ist begünstigt. Jedoch ist der Sehnenwechsel deutlich aufwändiger als bei den anderen Typen. Klicken Sie auf den untenstehenden Button, gelangen Sie zum aktuellen Angebot von Demmer, hier ist sowohl für Anfänger als auch Profis alles zu haben.
Den wettkampftauglichen Recurvebogen kaufen
Optisch ähnelt ein Recurvebogen stark einem Langbogen. Doch es gibt einen entscheidenen Unterschied: Die Form der Wurfarme, die diesem Typ auch den Namen gibt. Im entspannten Zustand weisen die Spitzen vom Schützen weg. Bereits im ungespannten Zustand verfügen diese über eine gewisse Vorspannung. Spannt man die Sehne, biegen sich diese weiter nach hinten und nehmen so weitere Energie auf. Durch die Form kann mehr Energie aufgenommen werden als beim Langbogen. Im Gegensatz zum Compoundbogen wirkt beim Lösen des Schusses zu Beginn die größte Beschleunigung, die bis zum Erreichen der Endposition weiter abnimmt.
Bei einem Recurvebogen liest man auch oft den Zusatz "Take down Bogen". Unter diesem Stichwort ist zu verstehen, dass dieser Bogen aus drei auseinander nehmbaren Teilen besteht. Einem starren Mittelstück, dem Griff und zwei Wurfarmen. Um die Wurfarme am Griff anzubringen, müssen diese meist in eine eingearbeitete Führung geschoben und über eine Sicherungsschraube sicher fixiert werden.
Durch dieses Konzept kann der Sportbogen bei Nichtbenutzung platzsparend verstaut werden und defekte Wurfarme können leicht ausgetauscht werden. So eignet sich ein Recurvebogen auch bestens für Anfänger, denn so können nach und nach stärkere Wurfarme gekauft werden, um das Zuggewicht an die steigende Leistungsfähigkeit anzupassen.
Begonnen habe ich meine Schützenkarriere auch mit einem Recurvebogen. Um genau zu sein mit dem RAGIM Matrix, den ich jedem Anfänger durchaus ans Herz legen kann, da ich mit diesem stets gute Erfahrungen gemacht habe. Die Preis-/ Leistung ist hervorragend und durch seine glasfaserverstärkten Wurfarme ist er auch vergleichbar leicht. Auch optisch ist er durchaus eine Augenweite. Zudem sind alle notwenigen Vorrichtungen zur Installation von Visieren- oder Stabilisatoren vorhanden. Klicken Sie auf dem Button unten, gelangen Sie zum aktuellen Angebot beim traditionsreichen Handelshaus Demmer. Alternativ finden Sie diesen auch bei Amazon.de. Ein Vergleich lohnt sich immer!
Bogen mit Magazin - Der Steambow Fenris
Auch wenn man es kaum glauben mag und man es vielleicht nur von einigen speziellen Pistolenarmbrüsten kennt, gibt es mittlerweile auch einen Bogen mit Magazin. In aller Regel auf Basis eines Compoundbogens. Die Rede ist vom unten im Video gezeigten Fenris von Steambow*. Die wohl größte Innovation im Bereich der Sportbögen seit vielen Jahrzehnten.
Das Magazin fasst beachtliche 5 Pfeile, die durch den ausgeklügelten Mechanismus in kürzester Zeit verschossen werden können. Einfach die Sehne spannen und ein neuer Pfeil wird aus dem Magazin am Bogen nachgefördert. Das Zielen erfolgt einfach über das mitgelieferte Rotpunktvisier. So wird auch ein ungeübter Schütze schnell Erfolge feiern können. Für den Transport lässt sich das Zubehörteil einfach abnehmen.
Welchen Bogen sollte man kaufen?
Wenn Sie nun mit dem Gedanken spielen sich einen Bogen kaufen zu wollen, gilt es noch einiges zu beachten. Angefangen beim Bogentyp. In meinen Augen ist ein Anfänger am besten mit einem Recurvebogen beraten, da dieser das Traditionelle mit der Moderne verbindet und einige Vorteile mit sich bringt, die ich bereits im vorangegangenen Abschnitt beschrieben habe. Besonders einen Take Down Recurvebogen kann ich hier empfehlen.
Aber keine Sorge, auch mit einem Compound- oder Langbogen machen Sie auch zu Beginn nichts falsch. Allerdings möchte ich hier besonders auf die Take Down Variante eingehen. Wie oben bereits angemerkt, halte ich für Anfänger besonders den Ragim Matrix für gut geeignet, da ich auch mit diesem angefangen habe und ich von seiner Preis-/Leistung absolut überzeugt bin. Zudem bietet er großes Potential ihn an Ihre Bedürfnisse anzupassen.
Linkshand- oder Rechtshandbogen
Es wird in aller Regel zwischen Rechts- und Linkshandbögen unterschieden. Dies hat in erster Linie nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob Sie Rechts- oder Linkshänder sind. Wichtig ist hier ob Ihr rechtes oder linkes Auge dominant ist. Ist Ihr rechtes Auge dominant, benötigen Sie einen Rechtshandbogen und umgekehrt. Dies bedeutet, dass Sie den Sportbogen mit der linken Hand halten und die Sehne mit Ihrer rechten ausziehen. Das rechte Auge übernimmt hier das Zielen.
Ihr dominantes Auge können Sie relativ einfach und zuhause bestimmen. Strecken Sie hierzu Ihre beiden Arme gerate auf Augenhöhe nach vorne aus. Spreizen Sie Ihre Daumen ab und Formen Sie mit Ihren beiden Daumen und Handrücken ein kleines Fenster. Schauen Sie mit beiden Augen durch das kleine Fenster und fixieren Sie mit beiden offenen Augen ein Ziel.
Das kann ein Punkt an der Wand sein oder irgendein anderer entfernter Gegenstand. Schließen Sie nun Ihr linkes Auge. Ist das Ziel noch immer durch das Fenster zu sehen, dann ist Ihr rechtes Auge Ihr dominantes Auge. Wenn nicht, dann ist Ihr linkes Auge das dominantere. Zur Überprüfung können Sie noch das andere Augen testen.
In aller Regel überschneidet sich die Händigkeit und die Augendominanz, aber nicht immer. In manchen Fällen können diese sich aber unterscheiden, man spricht von Kreuzdominanz. Dies tritt aber sehr selten auf.
Bogenlänge beim Recurvebogen
Bei einem Recurvebogen und einem Langbogen ist die Länge ebenfalls sehr entscheidend und hängt von der Körpergröße des Schützen ab. Allgemein kann man sagen, dass die Bogenlänge mit zunehmender Körpergröße zunehmen muss. Nachfolgende Tabelle kann zur Orientierung dienen.
Körpergröße in cm | Bogenlänge in Zoll |
---|---|
< 150 | ≤ 54 |
150 - 165 | ≤ 64 |
160 - 180 | ≤ 68 |
> 180 | ≥ 70 |
Auzugsgewicht
Auch das Auszugsgewicht muss wohl überlegt und bewusst gewählt werden. Besonders als Anfänger ist dieses deutlich niedriger zu wählen, um die richtige Technik und den Bewegungsablauf richtig zu verinnerlichen ohne die gesamte Kraft und Konzentration für das Spannen aufwenden zu müssen. Nachfolgende Tabelle kann bei der richtigen Auswahl sicher helfen, im Zweifel sollte das Zuggewicht aber lieber niedriger als zu hoch gewählt werden. Auch wenn sich 40 lbs erst einmal nach nicht viel anhört, ist dies nicht zu unterschätzen. Zum Spannen eines solchen Bogens ist doch viel Kraft von Nöten. Auch ich musst diese Erkenntnis schmerzhaft machen und mir zu Beginn neue, schwächere Wurfarme kaufen.
Trainingszustand | Männer | Frauen |
---|---|---|
Untrainiert | 20 - 28 lbs | 16 - 24 lbs |
Sportlich | 30 - 32 lbs | 24 - 28 lbs |
Aktiver Athlet | 34 - 40+ lbs | 28 - 32+ lbs |
Benötigtes Zubehör
Haben Sie sich dazu entschlossen sich einen Bogen kaufen zu wollen, möchte ich Ihnen noch ein paar Zubehörteile ans Herz legen, die Sie sich in meinen Augen unbedingt mit dazu kaufen sollten. Dabei handelt es sich um die Schutzausrüstung zum Bogenschießen. Um Ihren Unterarm vor dem Ausschlag der Sehne zu schützen, gibt es Unterarmschoner (z.B. elToro Curdora Hunter). Selbst bei geringen Zugstärken kann es sehr schmerzhaft sein, wenn die Bogensehne die Haut trifft. Schießhandschuhe schützen Ihre Fingerkuppen vor dem Einschneiden der Sehne. Diese bestehen aus dünnem Leder, das Ihnen zwar noch das nötige Fingerspitzengefühl erlaubt, Sie aber dennoch vor Schmerzen schützt, die nach einigen Schüssen auftreten. Ich persönlich benutze elToro Black Larp Handschuhe.
Weiterhin benötigen Sie auch einen Köcher, um Ihre Carbonpfeile aufzubewahren und schnell griffbereit zu haben. Ich finde hier Seitenköcher deutlich praktischer als solche, die man auf dem Rücken trägt, denn hier ist es deutlich schwieriger die Pfeile zu ziehen. Ich benutze den Röhrenköcher MIDI von elToro, denn durch die drei Röhren kann ich verschiedene Pfeile, mit unterschiedlichen Spitzen getrennt voneinander mitführen. In meinem Beitrag zum Thema Sportbogen Zubehör, können Sie Näheres zu diesem Thema nachlesen.
Die richtige Zielscheibe beim Bogenschießen
Beim Bogenschießen muss man sich natürlich auch Gedanken darüber machen worauf man denn nun schießt, denn wie gesagt ist die Pfeilenergie eines modernen Bogens wirklich gewaltig, besonders bei hohen Zuggewichten. Natürlich können Sie sich auf selbst ein Ziel aus Materialien aus dem lokalen Baumarkt basteln, doch hiervon würde ich persönlich abraten. Denn ist das Ziel nicht richtig gewählt, laufen Sie Gefahr die Carbonpfeile beim Einschlag zu beschädigen oder riskieren sogar Durchschläge, was im schlimmsten Fall zu Verletzungen führen könnten. Kaputte Pfeile gehen schnell richtig ins Geld!
In meinen Augen macht es mehr Sinn das gesparte Geld durch kaputte Pfeile eher in ein hochwertiges Ziel zu stecken. Das nebenstehende Ziel ist eine hochwertige Zielscheibe von est-bogensport, bestehend aus mehreren Lagen aus Schaumstoff (Ethafoam) verschiedener Dichten. Dadurch wird der Pfeil sanft abgebremst. Eine Beschädigung sollte so ausgeschlossen sein. Im Lieferumfang ist auch ein demontierbarer Ständer und passende Papierauflagen enthalten. Das Modell ist in verschiedenen Größen erhältlich.
Der Schaumstoff ist für Zuggewichte bis 40 lbs geeignet, wodurch besonders Anfänger lange große Freude damit haben sollten. Bei stärkeren Bögen oder einer Armbrust, können weitere Scheiben vor die mitgelieferte gestellt werden. Der Ständer sorgt dafür, dass man sich keine Sorgen um die Aufstellung der Scheibe machen muss. Auch die Gefahr in den Boden zu schießen ist so prinzipiell etwas geringer als bei der Aufstellung in Bodennähe. Zwar ist die Scheibe nicht ganz günstig, lohnt sich in meinen Augen aber auf Grund der hohen Qualität und der platzsparenden Verstaumöglichkeit des Ständers definitiv.
Sind Holz- oder Carbonpfeile besser?
Wie auch bei einem modernen Sportbogen, kommen bei Pfeilen verstärkt moderne Hochleistungswerkstoffe zum Einsatz. Vorwiegend carbonfaserverstärkte Kunststoffe oder teils auch Aluminium. Holzpfeile finden beim Bogenschießen kaum noch Verwendung. Um hohe Zuggewichte auszuhalten, muss ein Holzpfeil deutlich dicker gewählt werden als ein vergleichbarer Carbonpfeil. Ein dickerer Pfeil hat aber natürlich einen höheren Luftwiderstand, was die Reichweite stark vermindert. Zudem ist kein Holzpfeil gleich. Holz ist eben ein Naturmaterial, das in seinen Eigenschaften stärker streut als ein industriell hergestellter Werkstoff. Zudem besteht bei modernen Pfeilauflagen bei einem Recurve- oder Compoundbogen die Gefahr, dass es durch Holzpfeile zu Beschädigungen kommt. Holzpfeile sind daher in meinen Augen nur für Langbögen geeignet.
Der Spine-Wert
Neben dem Material, ist vor allem auch der Spine-Wert des Pfeils entscheidend. Dieser gibt die Biegesteifigkeit des Pfeils an. Der richtige Spine hängt vom verwendeten Sportbogen und dessen Zuggewicht ab. Wichtig ist dieser Wert auf Grund des sogenannten Archer's Paradox. Dies beschreibt die Tatsache, dass sich der Pfeil besonders bei traditionelleren Bögen um den Griff herum winden muss, da dieser zwischen Ziel und der Sehnenbewegung liegt.
Ein falscher Spine kann zu einer deutlichen Verschlechterung der Flugeigenschaften und damit zur Abnahme der Treffsicherheit führen. Beim Kauf eines Pfeils werden Sie merken, dass der Spine stets angegeben ist und meist auswählbar ist. Je geringer der Wert ist, desto steifer ist der Pfeil. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Pfeil umso steifer sein muss, je größer der Auszug und das Zuggewicht des Bogens ist. Durch die Bogenfenster moderner Bögen muss der Pfeil sich allerdings nicht mehr so stark um den Körper winden.
Die Pfeillänge
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der richtigen Pfeilauswahl ist dessen Länge. Diese hängt stark vom Auszug des Bogens ab. Um die richtige Länge zu bestimmen, kann ich Ihnen den Messpfeil von Easton empfehlen. Durch die Skala kann die richtige Pfeillänge abgelesen werden. Hierbei ist allerdings auch zu beachten, dass sich der Auszug nicht wesentlich ändern darf. Es macht dafür vor allem bei unerfahrenen Schützen Sinn, den Test nach einiger Trainingserfahrung zu wiederholen.
Die rechtliche Situation beim Bogenschießen
Bevor Sie nun aber voller Enthusiasmus los spurten und sich einen Bogen kaufen, macht es in meinen Augen unbedingt noch Sinn einen abschließenden Blick auf das Waffengesetz zu werfen. Aber keine Sorge, dieses steht dem Bogenschießen sehr liberal gegenüber. Denn in der aktuellen Rechtslage fällt ein Sportbogen nicht unter die Definition einer Waffe, sondern ist als reines Sportgerät zu sehen. Demnach ist der Erwerb und die Benutzung prinzipiell erlaubt und erfordert keinen Waffenschein. Auch das 18. Lebensjahr muss nicht zwingend vollendet sein. Doch wo kann man den Bogen nun überall schießen ohne rechtliche Probleme zu bekommen?
Natürlich darf der Sportbogen innerhalb eines Vereins auf dem Schießplatz, idealerweise zusammen mit einem ausgebildeten Trainer benutzt werden. Hier ist garantiert, dass der Pfeil den Platz nicht verlassen kann und Jemand zu Schaden kommt. Doch auch wenn Sie auf Ihrem privaten Grundstück Zielübungen abhalten möchten ist das prinzipiell problemlos möglich.
Allerdings müssen hier ein paar Regeln beachtet werden. Es muss stets sichergestellt sein, dass kein Pfeil das Grundstück verlassen kann und kein Dritter zu Schaden kommt. Dies gilt natürlich auch bzw. besonders bei Fehlschüssen.
Auch auf freien Wiesen oder im Wald, können Sie den Bogen benutzen, auch wenn Sie nicht Eigentümer des Grundstücks sind. Natürlich müssen Sie zuvor den Eigentümer um Erlaubnis fragen. Doch auch hier muss stets sichergestellt sein, dass niemanden etwas passiert und auch kein Sachschaden entsteht. Im Schadensfall sind Sie als Schütze haftbar. Alle Details zum korrekten Transport und zur Aufbewahrung Ihres Sportbogens erfahren Sie im verlinkten Beitrag.
Die Jagd bzw. das Fischen mit Pfeil und Bogen ist in Deutschland allerdings nicht legal und damit grundsätzlich nicht gestattet. Doch sehen Sie diesen Abschnitt nicht als verbindliche Rechtsberatung an, da ich keinen rechtswissenschaftlichen Hintergrund aufweisen kann. Lesen Sie hier im Zweifel immer noch einmal im aktuell gültigen Waffengesetz nach.
FAQ
Welcher Bogen ist für Anfänger geeignet?
Prinzipiell würde ich Änfängern einen Compoundbogen empfehlen wollen.
Bei diesen lässt sich das Zuggewicht einfach einstellen, so dass man mit dem Bogen mitwachsen kann. Man benötigt also nicht regelmäßig neue Wurfarme, wenn die eigene Kraft mit der Übung zunimmt.
Weiterhin muss man bei diesen Bögen nur einen Bruchteil der Nennzugkraft im vollen Auszug halten. Man kann sich so voll auf die richtige Technik konzentrieren.
Wer einen eher klassischen Sportbogen möchte, kann mit gutem Gewissen zu einem Recurve-Bogen greifen.
Diese sind in aller Regel auch ein ganzes Stück günstiger.
Ist die Jagd mit dem Bogen in Deutschland erlaubt?
Nein, ein Bogen darf nicht zur Jagd verwendet werden.
Das ist in Deutschland strengstens verboten.
Das gleiche gilt natürlich auch für das Fischen.
Darf man einen Sportbogen legal kaufen und auf dem privaten Grundstück üben?
Ja, das ist beides möglich.
Bei einem Sportbogen handelt es sich nach dem Gesetzgeber um ein reines Sportgerät.
Demnach dürfen Sie diesen auch ganz legal kaufen und besitzen.
Auch dem Schießen auf dem eigenen Grundstück steht nichts im Wege.
Stellen Sie aber sicher, dass dabei niemand zu Schaden kommen kann. Wie eine Bogen-Zielscheibe beschaffen sein muss, erfahren Sie im Beitrag im Detail.
Worauf muss man beim Kauf eines neuen Bogens achten?
Unter anderem ist zu klären, ob man einen Rechts- oder Linkshandbogen benötigt.
Darüber hinaus ist die Bogenlänge und das Auszugsgewicht entscheidend.
Wie Sie die für sich richtigen Parameter ermitteln, habe ich Ihnen im Beitrag ausführlich & verständlich zusammengefasst.
Gibt es einen Bogen mit Magazin?
Ja, auch wenn es schwer zu glauben ist, es gibt tatsächlich Bögen, die über ein Magazin mit weiteren Pfeilen verfügen.
Nach jedem abgegebenen Schuss, wird eine neuer Pfeil "nachgeladen". Die Kadenz wird dadurch beträchtlich gesteigert.
Welche Modelle es hier gibt, wollen wir uns im Beitrag genauer ansehen.