Nicht zu Letzt durch Hollywood Streifen erlangten amerikanische Messer absoluten Legendenstatus. Denkt man nur an die zahllosen Western und Actionstreifen. Doch um welche amerikanischen Taschenmesser handelt es sich hierbei denn überhaupt genau? Nun, das wollen wir uns im nachfolgenden Beitrag ganz genau ansehen. Erfahren Sie alles über die ikonischen Stockman- und Trapper Messer der Cowboys und Wilderer. Kennen Sie das ikonische Buck 110, das wohl am häufigsten kopierte Klappmesser überhaupt.
Welche amerikanischen Messer gibt es?
Wie könnte es anders sein. Kaum ein Land bietet eine derart große Vielfalt an traditionellen, praktischen und imposanten Schneidwerkzeugen wie die USA. Nicht zu Letzt auf Grund deren Präsenz in zahllosen Hollywood-Blockbustern sind diese wahnsinnig beliebt. Darüber hinaus zeichnen sich amerikanische Taschenmesser und feststehende Messer durch hervorragende Verarbeitung und durchdachte, zweckmäßige Designs aus. Auch an Innovationskraft mangelt es hier nicht, immer neue interessante Designs erblicken das Licht der Welt.
In den nachfolgenden Abschnitten wollen wir uns aber auf die Werkzeuge der Cowboys, die Stockman und Trapper-Messer, die imposanten Bowies sowie das ikonische Buck 110 konzentrieren. Auch das berühmte und fast schon legendäre Ka-Bar, das Kampfmesser des US-Militärs wollen wir uns genau ansehen.
Ein großer Teil der weltweit berühmtesten Messermarken stammt aus den Vereinigten Staaten. Nachfolgend habe ich Ihnen ein paar der bekanntesten aufgeführt: Cold Steel, Ontario, Spyderco, Ka-BAR, Benchmade, CRKT, Buck, Kershaw, ESEE. Zu der ein oder anderen Marke folgt sicherlich auch noch ein separater Beitrag.
Trapper Messer - Amerikanische Taschenmesser der Fallenjäger
Trapper Messer sind traditionelle amerikanische Taschenmesser. Das besondere an diesen Modellen ist, dass es nicht nur eine, sondern gleich zwei Klingen gibt. Und das aus gutem Grund. Wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, wurden diese vor allem von Jägern und Wilderern zum Ausnehmen und Häuten von Tieren verwendet. Die Clip-Point Klinge eignet sich bestens zum Durchdringen der Haut und die Spey-Klinge zum Ablösen der selbigen vom begehrten Fleisch. Aber keine Sorge, auch für den Alltag als EDC-Messer eignen sich diese prächtig. Die beiden Klingen haben im Alltag den klaren Vorteil, dass ich sowohl zum Essen, als auch für gröbere Aufgaben eine separate Klinge verwenden kann. Deutlich hygienischer, als die Schneide schnell mal am Hosenbein abzuwischen.
Diese amerikanischen Taschenmesser haben in aller Regel keine echte Verriegelung. Wenn Sie die Klingen mit beiden Händen ausgeklappt haben, werden diese nur durch eine Feder am Klingenrücken (Slip-joint) gehalten.
Ich selbst besitze das Cold Steel Trapper Messer, das Sie auch auf den Bildern sehen. Mit diesem amerikanischen Taschenmesser bin ich äußerst zufrieden, vor allem mit dem in meinen Augen hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis. Als ich mir einen solchen Messertyp kaufen wollte, habe ich ein ganzes Stück suchen, müssen, um ein Modell zu finden, dass all meinen Anforderungen gerecht wird, ohne dabei das Budget zu sprengen.
Für die Rund 8,5 cm langen Klingen kommt das 8Cr13MoV als Messerstahl zum Einsatz. Ein rostfreier Edelstahl mit extrem guter Preis-Leistung. Die Schnitthaltigkeit ist äußerst gut. Für die Griffschalen wird echter Knochen verwendet, was dem Messer den traditionellen Charakter verleiht. Die Haptik ist sehr hochwertig und es liegt sicher in der Hand. Die kompakte Größe macht es auch zu einem treuen Begleiter im Alltag.
Stockman Messer - Der amerikanische Klassiker
Anders als Trapper Messer, verfügt das Stockman sogar über drei Klingen und nicht "nur" zwei. Der Grund hierfür ist schnell erklärt, aber grundlos ist dies nicht entstanden. Grundsätzlich handelt es sich bei diesen amerikanischen Messer um das Klappmesser der Cowboys, das ihnen das Leben deutlich einfacher machte.
Eine der Klingen ist eine Clip-Point-Klinge, wie man sie auch von Bowies kennt. Diese eignet sich in meinen Augen für den Löwenanteil der anfallenden Schneidaufgaben. Die anderen beiden sind eher für spezifischere Aufgaben gedacht. Mit der Spey-Klinge, wie wir sie auch bei einem Trapper-Messer finden, lassen sich vorzüglich Beutetiere enthäuten. Als drittes ist eine Schaf-Fuß-Klinge verbaut, die bis zu Spitze ganz gerade verläuft. Diese eignet sich besonders für besonders präzise Schnitte. Auch bei Stockman Messern kommt Knochen für das Griffstück zum Einsatz.
Buck 110 - DAS amerikanische Taschenmesser
Das Buck 110 ist vermutlich DAS amerikanische Taschenmesser schlechthin und eines der vermutlich am öftesten kopierten Modelle überhaupt. Vielleicht haben ja sogar Sie einen Nachbau daheim, ohne es zu wissen. Hiermit kaufen Sie aber das Original und das merkt man bereits beim auspacken.
Die 9,5 cm lange Klinge besteht aus 420 HC-Stahl. Obwohl es sich hierbei um eine weichere Stahlsorte handelt, würde ich dem Buck 110 eine gute Schnitthaltigkeit zuschreiben. Das spricht definitiv für die Wärmebehandlung des amerikanischen Taschenmessers. Ab Werk kommt es mit einer guten Gebrauchsschärfe und kann auch recht einfach rasiermesserscharf geschliffen werden. Die Klinge verriegelt im ausgeklappten Zustand via Back-Lock.
Die Verarbeitungsqualität und die verwendeten Materialien sind über alle Zweifel erhaben, was man bei dem doch recht stolzen Preis aber auch erwarten kann. Die mitgelieferte edel anmutende Echtlederscheide ist ebenfalls extrem hochwertig. Eine der schönsten in meinem Besitz. Das Griffstück besteht aus Messing mit hochwertigem, echten Ebenholzeinlagen. Ein wahnsinnig edler Kontrast. Wenn Sie sich ein schönes Alltagsmesser kaufen möchten, machen Sie mit diesem legendären amerikanischen Taschenmesser absolut nichts falsch.
Das imposante Bowie-Messer
Das mächtige Bowie ist wohl das bekannteste amerikanische feststehende Messer. Diese kennen Sie bestimmt aus Actionfilmen wie der Expendables-Reihe. Diese zeichnen sich durch eine massive, in aller Regel weit über 12 cm langen und breiten Clip-Point-Klinge aus. Wie Sie auf den Bildern sehen können, ist auch ein markanter Handschutz typisch. Als Griffmaterial kommt meist Holz oder Horn zum Einsatz. Taktischere Varianten setzen aber auch auf Polymer Griffschalen. Was Sie hier bevorzugen ist natürlich Geschmacksache.
Ursprünglich wurden Bowie Messer als Allzweckjagdmesser eingesetzt, aber auch als Kampfmesser waren diese sehr beliebt. Auf dem nachfolgenden Bild sehen Sie meine beiden liebsten Bowie, das Nieto Apache und das schon etwas ältere Mark 2 von Linder. Dieses wird leider schon nicht mehr produziert. Man findet es nur noch durch Zufall gebraucht. Beides sind super Messer aus hochwertigen rostfreiem Edelstahl. Das Nieto eignet sich auf Grund des Full-Tang Designs für besonders grobe Aufgaben.
Falls ich Ihr Interesse an diesen brachialen Messern wecken konnte, können Sie in meinem separaten Beitrag zu den Bowies weitere Details erfahren. Unter anderem worauf Sie beim Kauf achten sollten und welche Modelle ganz legal in der Öffentlichkeit geführt werden können.
Messer der US-Army
Nun wollen wir uns noch in aller Kürze ansehen, welche Messer beim US-Militär eingesetzt werden. Los geht es mit dem legendären Ka-BAR 1217, dem Kampfmesser der US-Armee. Ein wahnsinnig brachiales und kultiges amerikanisches Messer, das Sie bestimmt aus dem ein oder anderen Kriegsfilm kennen. Dieses kommt quasi unverändert seit den 40er-Jahren zum Einsatz. Alleine deshalb schon fast unverzichtbar für eine gut sortierte Messersammlung. Als Bushcraftmesser würde ich es persönlich aber nicht empfehlen, da es keinen durchgehenden Erl (Full-Tang) aufweist. Hier bin ich mir nicht sicher wie lange es die Beanspruchung aushalten würde. Aber dafür ist es ja auch gar nicht konzipiert worden, eher für das Zustechen und Verteidigen im Nahkampf.
Die riesige, rund 17 cm lange Klinge besteht aus 1095er-Kohlenstoffstahl, das bereits ab Werk rasiermesserscharf ausgeliefert wird. Denken Sie aber daran die unbeschichtete Schneide trocken zu halten und in regeläßigen Abständen zu ölen, um sie rostfrei zu halten. Das Messer kommt in einer wahnsinnig hochwertigen Lederscheide daher, die zudem noch sehr angenehm nach Lederfett duftet. Alleine diese rechtfertigt den Preis schon fast.
Daneben sei noch das M9 Bajonett erwähnt, das unter anderem von Ontario produziert wird. Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben, wird dieses von der US-Armee als Bajonett, z.B. auf der M 16 oder der Mossberg 590 (Schrotflinte) verwendet. Durch das Full-Tang design und die massive 6 mm starke Klinge kann dieses aber auch wunderbar als Feldmesser verwendet werden. Leider besitze ich es selbst noch nicht und kann daher keine persönliche Einschätzung abgeben.
Über das aktuell bei der US-Armee eingesetzte Klappmesser lassen sich nur wenige Informationen finden. Was man aber sicher sagen kann ist, dass das traditionsreiche schweizer Unternehmen Victorinox der Lieferant ist. Meiner Kenntnis nach entspricht das verwendete Modell weitestgehend dem Soldatenmesser, nur die Klinge und alle Werkzeuge sind schwarz brüniert. Auf dem beigefügten Bild sehen Sie mein Modell der deutschen Bundeswehr. Dieses sollte baugleich sein.
Sind die amerikanischen Messer in Deutschland legal?
Nun haben wir uns alle in meinen Augen relevanten amerikanischen Messer angesehen, jetzt bleibt nur noch die berechtigte Frage offen, ob bzw. welche davon in Deutschland legal sind. Da kommen wir wohl um einen Blick in das deutsche Waffengesetz nicht herum. Bevor wir das aber tun, möchte ich Sie unbedingt darauf hinweisen, dass es sich hierbei um keine verbindliche Rechtsberatung handelt. Alle von mir zur Verfügung gestellten Informationen sind gründlich recherchiert, aber die Haftung kann ich dafür natürlich nicht übernehmen.
Beginnen wir einmal mit den amerikanischen Taschenmessern. Hierbei ist es egal, ob wir uns das Buck 110, ein Trapper-Messer oder das Stockman ansehen. Alle drei Messertypen lassen sich nur beidhändig öffnen. Demnach dürfen Sie diese ganz legal kaufen, besitzen und auch in der Öffentlichkeit führen, also perfekte EDC-Messer. Sollten Sie jedoch durch Zufall auf ein Modell stoßen, dass sich einhändig öffnen lässt und die Klinge im ausgeklappten Zustand arretiert, müssen Sie vorsichtig sein. In diesem Fall handelt es sich um ein Einhandmesser, das Sie nicht legal führen dürfen, besitzen aber natürlich schon.
Bei Bowie-Messern ist die Regel ebenfalls sehr einfach. Legal erwerben und besitzen dürfen Sie alle, unabhängig von der Klingenlänge. Wenn Sie das Messer aber abseits Ihres Grundstücks führen möchten, müssen Sie darauf achten, dass die Klinge maximal 12 cm lang ist. Bei dem Kampfmesser der US-Armee ist meine Einschätzung, dass es sich um eine Hieb-und Stichwaffe handelt. Daher dürfen Sie das Messer erst ab 18 Jahren kaufen. Legal führen dürfen Sie dies dann nur zu einem allgemein anerkannten Zweck, wie der Jagd. Selbstverteidigung zählt leider nicht dazu.
FAQ
Was sind traditionelle amerikanische Messer?
Traditionelle amerikanische Taschenmesser sind die Schneidwerkzeuge der Cowboys und Wilderer, das Stockman und Trapper Messer.
Bei den feststehenden Messern kommt man kaum an einem Ka-BAR und Bowie vorbei.
Welche US-amerikanischen Messerhersteller gibt es?
Es gibt fast eine unendliche Anzahl hochwertiger Hersteller amerikanischer Messer.
Nachfolgend habe ich Ihnen die Marken aufgeführt, die meiner Meinung nach am interessantesten sind:
Cold Steel, Ontario, Spyderco, Buck, Ka-BAR, Benchmade, CRKT, Kershaw und ESEE.
Was ist das ikonischte amerikanische Taschenmesser?
In meinen Augen ist das Buck 110 das wohl traditionellste amerikanische Taschenmesser überhaupt.
Oft kopiert und doch nie erreicht. Hochwertige Materialien und hervorragende Verarbeitungsqualität trifft auf einen fairen Preis.
Welche Messer kommen bei der US-Armee zum Einsatz?
Das Kampfmesser ist das Ka-BAR, ikonisch ist vor allem das Modell 1217.
Als Bajonett kommt das M9 von z.B. Ontario zum Einsatz.
Das Klappmesser ist von der Firma Victorinox und entspricht weitestgehend deren Soldatenmesser.